
Unserer Meinung nach gehört Hafer zu den sehr gesunden Getreideprodukten, die sich immer leicht in die tägliche Ernährung eingliedern lassen.
Hafer gilt nicht umsonst in der Küche als wahrer Allrounder. Er besteht zu einem großen Teil aus verschiedensten Ballaststoffen, Kohlenhydraten, pflanzlichem Eiweiß, Mineralstoffen, wichtigen Fettsäuren, Vitaminen und auch Spurenelementen. Wie du sehen kannst ist Hafer also eine sehr ausgewogene Ergänzung zu allen möglichen Gerichten und Rezepten.
Berühmte Beispiele, die jeder kennt sind: Porridge, unterschiedliches Gebäck, sogenannte Bowls oder auch Overnight Oats, die mit einem außerdem noch schönem Geschmackserlebnis überzeugen können. In dieser Übersicht wollen wir dir alles über dieses wunderbare Getreide und die Vorteile im Vergleich zum Weizen erklären.
Hafer ist gesünder als Weizen
Hafer gilt tatsächlich als gesündeste Getreideart, es ist glutenarm und auch um Einiges nährstoffreicher als viele andere Getreidesorten. Weizen ist im Gegenzug sehr glutenreich und deshalb auch nicht so gut verträglich.
In der Ernährung eines jeden Menschen reichen in der Regel schon kleinere Mengen dieses Getreides, um mit vielen der wichtigen Nährstoffe versorgt zu sein.
Beispielsweise sind in etwa 40 Gramm Haferflocken 7,8 Mikrogramm des essenziellen Biotins enthalten. Dies entspricht in etwa einem Viertel der empfohlenen Tagesdosis. Nicht nur sorgt dieser Stoff für schönere, festere Haare, sondern auch für gesunde Nägel und schöne Haut.
Leidest du vielleicht unter brüchigen Nägeln, oder sogar Haarausfall, dann kann genügen Biotin, am besten in Verbindung mit Zink die optimale Lösung sein. Denn Hafer ist gleichzeitig auch eine wunderbare Zinkquelle. Er enthält auf 100 g Hafer so viel Zink wie ein Steak, teilweise sogar mehr.
Psyche durch Hafer stärken
Auch die menschliche Psyche profitiert von dem Getreide in vielerlei Hinsicht. Hafer enthält viel Vitamin B1 und B6. Vitamin B6 liefert Hafer sogar doppelt so viel, in Vergleich zu anderen Getreidesorten. Vitamin B6 unterstützt das Nervensystem des Menschen. Auch die Blutgesundheit, und die Bildung von Serotonin wird von diesem Vitamin unterhalten. Leidest du beispielsweise an einem eher schlechten Schlaf oder sogar generellem psychischem Unwohlsein, so ist das Vitamin ein wahres Wundermittel.

Leider ist heutzutage ein Mangel an diesem Vitamin viel zu häufig geworden. Er tritt zumeist bei einer eher einseitigen Ernährung auf, was vermehrt bei Jugendlichen, als auch bei Senioren der Fall sein kann. Auch die Pille und einige Antibiotika fördern einen Mangel, der die Lebensqualität einschränken kann. Chronischer Durchfall ist ebenfalls ein Symptom eines Mangels, genauso wie gehäufte Albträume, Hautveränderungen (eingerissene Mundwinkel beispielsweise), Neigung zu Infekten und erhöhte Homocysteinwerte.
Solch erhöhte Homocysteinwerte sind eine der häufigsten Risikofaktoren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können.
Vitamin B1 ist mit dem Vitamin B6 eines der wichtigsten „Nervenmittel“. Ein Mangel dessen äußert sich oft in Symptomen, wie: Schlaflosigkeit, neurologische Störungen, Müdigkeit, als auch Schwindelanfälle.
Hafer ersetzt Fleisch?
Zumindest was den Eisen-Gehalt angeht, kann das Getreide Fleisch sehr gut ersetzen. In 40 Gramm Hafer sind nämlich etwa 2,4 mg Eisen enthalten. Nur Hirse, sowie Amaranth und auch Quinoa haben einen etwas höheren Eisengehalt.
Im Vergleich zum Fleisch enthält Hafer aber trotzdem doppelt so viel Eisen. Kombiniert man nun noch Hafer mit einer guten Quelle für Vitamin-C, ist man direkt auf der ganz sicheren Seite. So wird das Eisen nämlich gleich viel besser vom Körper verwertet.
Gerade aus diesen Gründen ist es also zu empfehlen, Hafer oder Hirse zu sich zu nehmen, wenn man unter Blutarmut leiden sollte.

Hafer und Haferflocken liefern die besten Ballaststoffe
Auch enthalten Haferflocken bei 40 Gramm etwa 4 Gramm Ballaststoffe, halb- sowie unlösliche Ballaststoffe um genau zu sein, was sehr ausgewogen ist.
In Weizen, Roggen, Gerste und Mais hingegen dominieren unlösliche Ballaststoffe. Diese Körner enthalten fast keine löslichen Ballaststoffe. Obwohl unlösliche Ballaststoffe besser gegen Verstopfung wirken, können lösliche Ballaststoffe jedoch die Blutfette und den Cholesterinspiegel senken und so dazu beitragen, Herzerkrankungen, Arteriosklerose und Gallensteinen vorzubeugen.
Hafer und Haferflocken sind ideale Siliziumquellen
Viele Quellen weisen darauf hin, dass Hafer und Hirse in etwa ähnlich viel Siliziumdioxid enthalten und daher eine der besten pflanzlichen Siliziumquellen in Lebensmitteln sind.
Es wird jedoch oft nicht erwähnt, dass Silizium hauptsächlich in der äußeren Schicht des Kristallkorns verborgen ist. Da Hirse geschält werden muss, um für Lebensmittel geeignet zu sein, wird auch das meiste Silizium entfernt. Das bedeutet, dass in 100 Gramm Goldhirse nur noch etwa 0,36 mg Silizium verbleiben. Hafer hingegen muss nur geschält werden, während siliziumreiche Körner intakt bleiben. Hafer und Haferflocken sind mit 11 mg Silizium pro 100 Gramm also bessere Siliziumlieferanten als Hirse.
Eine Ausnahme bildet die Braunhirse, die zusammen mit der Spreu zu einem feinen Pulver verarbeitet wird. Ihr Siliziumgehalt beträgt etwa 500 mg. Allerdings sollte nur eine geringe Menge Braunhirse verzehrt werden (ca. 1 bis 4 Esslöffel pro Tag).
Silizium ist wichtig für Haut, Nägel, Haare und Knochen
Silizium ist eine außergewöhnliche Substanz, denn es fördert die Gesundheit des Bindegewebes, verhindert weitestgehend Cellulite und macht die Haut straff und elastisch. Wenn der Körper genügend Silizium bekommt, profitieren ebenso Haare und Nägel stark. Aber auch für die Gesundheit von Knochen und Knorpel ist Silizium von entscheidender Bedeutung. Laut einer Studie mit mehr als 2.847 Probanden am St. Thomas’ Hospital in London kann der Verzehr von siliziumreichen Lebensmitteln (wie Haferflocken) die Knochenmineraldichte erhöhen, was sich positiv auf die Knochengesundheit auswirkt. Daher sollte bei Erkrankungen wie Osteoporose und Gelenkerkrankungen immer die Versorgung mit Silizium optimiert werden, was durch Haferflocken oder natürlich durch Nahrungsergänzungsmittel erfolgen kann
Hafer und Haferflocken enthalten essentielle Antioxidantien
Lange Zeit wurde die Rolle von Getreide als Quelle von Antioxidantien stark unterschätzt. Der Grund ist einfach: Die Forscher verwendeten die falsche Methode, um den Gehalt an Antioxidantien in Getreide zu bestimmen. Wissenschaftler der Cornell University fanden heraus, dass die meisten Antioxidantien in Obst und Gemüse in freier Form vorliegen, aber 99% der Antioxidantien in Getreide in kombinierter Form. Ob das Antioxidans frei oder gebunden ist, hat mit seiner Wirkung nichts zu tun. Gebundene Antioxidantien können jedoch nicht mit der gleichen Methode wie freie Antioxidantien nachgewiesen werden. Aus diesem Grund wurde lange angenommen, dass Getreide fast keine Antioxidantien liefern kann.

Bei der Verarbeitung des Getreides zu Weißmehl geht jedoch der größte Teil des Potenzials der Antioxidantien verloren, da sich 83% der Antioxidantien im Außenkorn befinden und bei der Verarbeitung zum extrahierten Mehl entfernt werden. Doktor Rui Hai Liu und sein Team erklärten, dass Darmbakterien dazu in der Lage sind, Antioxidantien aus Vollkornprodukten aufzulösen und für Organismen verfügbar zu machen.
Dies ist natürlich Voraussetzung für eine gesunde Darmflora. Das hochwirksame Antioxidans aus der Gruppe der Polyphenole, das in Hafer und Haferflocken enthalten ist, wird Hafergras genannt.
Avenanthramid in Hafer und Haferflocken kann unter anderem die Oxidation von Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin verhindern. Oxidiertes Cholesterin ist das Cholesterin, das Probleme verursacht und schlechte Ablagerungen an den Blutgefäßwänden verursacht. Wenn es zusammen mit Vitamin C aufgenommen wird, ist die Schutzfunktion des Hafergrases besonders hoch, da sie länger anhält. Natürlich können auch Zitrusfrüchte verwendet werden, um den Vitamin C-Wert weiter zu erhöhen